Grandes Écuries de Chantilly

Die Palastställe im Château de Chantilly wurden 1719 für den Adligen Louis-Henri de Bourbon, den siebten Prinzen von Condé, geschaffen. Die Legende besagt, dass dieser zutiefst exzentrische Pferdeliebhaber glaubte, er würde als Pferd wiedergeboren werden, und er beauftragte den Architekten Jean Aubert, einen Stall für ein Pferd seines fürstlichen Ranges zu schaffen. Das Ergebnis ist ein Meisterwerk zurückhaltender neoklassischer Architektur und der größte - und sicherlich luxuriöseste - Stall in Europa. Sie erstrecken sich über eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern, mit Holzständen für 250 Pferde sowie Zwingern für mehrere Rudel Hunde - sie entkamen sogar der Zerstörung in der Französischen Revolution der 1790er Jahre, als sie als Kaserne genutzt wurden. Das Herzstück des Stalles ist das prächtige kreisförmige Manège (Reitschule), in dem täglich Reitshows stattfinden, die die hohe Kunst der Hochdressur demonstrieren. In den Ställen befindet sich auch das Musée Vivant du Cheval (Lebendes Museum des Pferdes), in dem die enge Beziehung zwischen Mensch und Pferd in einer Reihe künstlerischer Ausstellungen untersucht wird.