Das Dorf Appenzell ist die Hauptstadt des Kantons Appenzell Innerrhoden in der Ostschweiz. Es liegt im Tal von Sitter, umgeben von grünen Hügeln und geprägt von ländlichem Charakter. Appenzell ist kein typisches dichtes Dorf, sondern besteht aus freistehenden Häusern, die lose um den inneren Kern gruppiert sind. Die Pfarrkirche mit dem gotischen Chor und dem massiven Turm erhebt sich über andere Herrenhäuser wie das Rathaus, Klöster und andere historische Gebäude. Hotels, Cafés, traditionelle Handwerksläden und Geschäfte in hell gestrichenen Häusern säumen die autofreie Hauptstraße. Besonders eindrucksvoll ist die Fassade der Löwen, die mit einer Vielzahl von Heilkräutern bemalt ist. Genau wie die Stadthäuser sind auch die Bauernhäuser und angrenzenden Scheunen in der Region als äußerst farbenfroh bekannt und haben oft leuchtend gelbe Wände, rote Türen und grüne Fensterläden. Diese Tradition reicht Jahrhunderte zurück, als Reichtum gezeigt wurde, indem man sich Farbe für die eigenen Fassaden leisten konnte.
Tradition und Bräuche werden in Appenzell hoch geschätzt und neben vielen kulturellen Veranstaltungen ist Appenzell besonders während des jährlichen alpinen Aufstiegs und Abstiegs von Rindern einen Besuch wert. Zu Beginn des Frühlings und am Ende des Sommers ziehen die Bauern farbenfrohe traditionelle Gewänder an und führen ihr Vieh entweder die Berge hinauf zu den üppigen Almen oder zurück ins Tal. Die zeremoniellen Prozessionen sind ein festlicher Anlass, und viele Menschen aus nah und fern säumen die Straßen, um die geschmückten Bauern und Kühe zu beobachten, den Gesang zu hören und dem melodiösen Läuten der schweren Glocken zu lauschen.