Christina_L, Okt. 2022
Die Wüste zu sehen, war sehr schön. Aber insgesamt war der Trip schlecht organisiert und aufgrund verschiedener Punkte ärgerlich. Hier mein detaillierter Bericht:
Die Abholung am Riad in Fes war pünktlich und reibungslos. Wir wurden in ein günstiges Frühstückscafe gebracht, wobei das Standardfrühstück inklusive war. Das Essen war okay. Anschließend ging es in einem kleinen Wagen los, wir waren vier deutsche Touristen. Obwohl wir die Tour auf Englisch gebucht hatten, sprach der sehr nette Fahrer nur französisch und arabisch. Wir machten an verschiedenen Stellen kurz Halt (jeweils immer nur ein paar Minuten). Es wäre schön gewesen, wenn uns jemand etwas dazu erklärt hätte. Das war aber natürlich aufgrund der fehlenden Englischkenntnisse nicht möglich. Schön war, dass wir Berberaffen gesehen haben.
Zum Mittagessen wurden wir in ein bestimmtes Restaurant gefahren, in dem auch andere Touristen abgeladen worden waren. Dieses Restaurant (selbst zu bezahlen) war überteuert und sehr schlecht. Wir haben dort die schlechteste Pizza unseres Lebens verspeist. Die Reiseagentur/Fahrer haben offenbar einen Deal mit dem schlechten und teuren Restaurant.
Als wir in der Sahara ankamen, herrschte zunächst große Verwirrung, wer wo hin soll. Schließlich wurden wir dort abgeladen und der Fahrer fuhr mit den zwei anderen Touristen weiter.
Der Kamelritt in die Sanddünen war sehr schön und der Berber, der die Dromedare führte, war sehr bemüht und freundlich. Nach dem Ritt, der am Camp endete, verkaufte er uns für sehr viel Geld Steingut. Dies wurde allen Touristen von ihren Kamelführern am Camp angeboten.
Das Camp war von außen sehr hübsch, wir wurden mit einem Tee begrüßt. Obwohl wir die ersten waren, wurden wir zunächst nicht in ein Zelt gebracht, alle anderen aber schon, die nach uns ankamen. Dann sagte uns der extrem unfreundliche Manager oder Oberkellner, wir seien hier falsch und müssten das Camp wechseln. Nach weiteren zwanzig Minuten wurden wir ohne weitere Erklärung dann doch in ein Zelt geführt. Dieses Zelt war von innen sehr hübsch. Das Bad war nur mit einem Vorhang vom Rest abgetrennt (man kann also alles hören). Das Bett war gemütlich und sauber.
Um 21 Uhr gab es Abendessen. Meine Begleitung und ich mussten noch zehn Minuten an einem Tisch auf weitere Gäste warten und bekamen noch kein Essen, während alle anderen schon längst aßen. Der unfreundliche Oberkellner oder Manager war zugegen und gab uns das Gefühl, wir seien unwillkommen. Achtung! Getränke (Wasser) waren nicht inklusive, mussten bar bezahlt werden und waren teuer. Das Essen selbst war fad und geschmacklich unterirdisch. Ich hatte in der Buchung vegetarische Meals angegeben, dies war nicht beachtet worden, es hab als Hauptspeise nur Fleischgerichte. Spontan machte man mir ein Omelette als Alternative. Dieses war salzfrei und schwamm in Öl.
Danach gab es bis 23.30 Uhr laute Trommelmusik und Tanz am Lagerfeuer. Vor 23.30 kann man daher definitiv nicht schlafen.
Am nächsten Morgen sahen wir den Sonnenaufgang (jeder für sich) und dann gab es Frühstück. Auch das Frühstück war sehr schlecht, aber es war vegetarisch und immerhin war der Kaffee inklusive. Der unfreundliche Oberkellner bzw. Manager war bei jeder Mahlzeit anwesend und vermittelte ein ungutes Gefühl.
Dann ging es zur Sammelstelle. Die Abholung in verschiedenen Fahrzeugen schien ziemlich durcheinander zu gehen. Wir warteten noch etwa 45 Minuten dort, bis wir in einen Minibus gesetzt wurden. Der Fahrer sprach Englisch, aber es gab keine touristischen Stopps mehr. Wir machten ausschließlich halt an den vorgesehen Touristenfallen, auch wenn andere Fahrgäste fragten, ob wir bald pausieren könnten, fuhren wir weiter zu den jeweiligen überteuerten Örtlichkeiten. Dort standen immer jeweils viele weitere Touristenbusse. Das Mittagessen war dieses Mal sogar noch teurer, Alternativen gab es in der Nähe nicht. Wir waren nicht bereit, uns noch mehr abzocken lassen, und verzichteten auf das Mittagessen. Für den Preis finde ich, muss man sich nicht auf die Art noch zusätzlich abzocken lassen. Man hat sich dadurch gefühlt wie ein wandelndes Portemonnaie, das an allen möglichen Stellen noch geleert werden sollte.
Im Atlasgebirge hatten wir schließlich eine Panne, das Auto rauchte und war nicht mehr fahrtüchtig. Alle anderen Fahrgäste wurden vor uns auf vorbeifahrende andere Minibusse mit freien Plätzen verteilt. Es wurde nicht erfragt, wer es eventuell eilig hat. Auch wurden wir nicht wirklich informiert, wie es weitergehen solle. Es hieß nur, ein Bus aus Marrakesch sei auf dem Weg. Schließlich hielt ein anderer Bus ohne freie Sitzplätze. Wir sollten stehen mitfahren. Da es stark gewitterte und regnete und wir uns im Gebirge befanden, war uns dies zu gefährlich, wir lehnten ab. Dann sagte man, wenn wir nicht stehend mit fahren, würden wir ein bis zwei Stunden auf einen Bus aus Marrakesch warten müssen (in Wahrheit war also noch gar keiner losgefahren, wir warteten bereits etwa eine Stunde dort auf den angekündigten Bus, dies entsprach der Entfernung vom Unfallort). Also fuhren wir doch stehend mit.
Schließlich wurden wir als letzte abgesetzt und kamen immerhin in Marrakesch an- etwa um halb 10 oder 10 abends.